Im Rahmen der Aktion „Sommercamp. Kinder blicken nach vorn“ hatte die Stadt Essen vom 25. bis 30. Juli Kinder aus den Flutkatastrophengebieten an Ahr, Erft und Ruhr sowie Flüchtlingskinder aus Syrien, Afghanistan und der Ukraine zu einer einwöchigen, kostenlosen Ferienfreizeit eingeladen. Ziel der von Ehrenamtlichen auf der Ruhrhalbinsel gestalteten Aktion war, die innere Widerstandskraft der Kinder zu stärken und ihnen viele Freiheiten und zugleich Entscheidungsmöglichkeiten zu bieten. Am Donnerstag waren 15 Kinder zwischen 8 und 12 Jahren auf Einladung des Heimat- und Burgvereins zu Gast an der Burg Altendorf.
 
Auf dem Programm stand eine ritterliche Erlebnisführung mit dem „Burgherrn“ Rolf Siepmann rund um und durch die Burg zu verschiedenen Spiel- und Erlebnisstationen. Dazu gehörten ein Besuch im Zeltlager des Ritters von Huttrop, Jürgen Bohm, und als besonderer Höhepunkt der Bastelteil, den die „Burgfrauen“ und die „9:35er“ des Heimat- und Burgvereins unter kreativer Anleitung von Hildegard Nowak ausrichteten: Im HBV-Burgpavillon bekam jedes Kind einen frisch geschneiderten Wappenrock und ein Holzschwert geschenkt, die die Kids nach persönlichem Geschmack und Geschick mit Farben, mit Edelsteinen und dicken Kordeln individuell gestalten konnten.
 
Als gemeinsames Geheimwort zum Betreten der Burg wählte die Gruppe das Wort „zamok“, das ukrainische Wort für Ritterburg. Im dunklen Verlies der Burg lernten die Jungen und Mädchen die Geschichte vom Burgmaskottchen Finchen, dem Geistermäuschen, kennen. Zum Abschluss ging es in den Turmsaal hinauf, wo der Ritter in einer feierlichen Zeremonie die Kinder zum Burgfräulein oder Ritter ernannte.
 
Insgesamt waren dreizehn Frauen und Männer des Heimat- und Burgvereins für die Kinderaktion im Einsatz. „Wir haben uns sehr gern für diesen guten Zweck eingebracht“, erklärte Rolf Siepmann, „und dabei selbst ganz viel Spaß gehabt!“
 
Im „MausRadio“ auf WDR5 beschrieb Mehrea (9) den Tag an der Burg Altendorf später am Abend so: „Wir waren auf einer Burg. Und da gab es einen echten Ritter. Und wir hatten Schwerter. Und es gab da so eine bestimmte Verbeugung zur Begrüßung. Und zum Schluss hat uns der Ritter mit seinem Schwert auf die Schulter und auf den Kopf geschlagen … ähh … drauf gelegt.“
 
 
 
Text/Fotos: HBV