Frank Heuer, der 1. Vorsitzende des SV Burgaltendorf, gab auf der gestrigen Pressekonferenz den Startschuss für den 13. Geno Cup, der am Donnerstag mit den ersten Gruppenspielen beginnt. Heuer fühlt sich mit dem bewährten Konzept, dass seit nunmehr 13 Jahren 16 Mannschaften an die Windmühle lockt, bestätigt. Bei freiem Eintritt und einem attraktiven Rahmenprogramm, der Hauptgewinn der Tombola ist auch in diesem Jahr wieder ein von der GENO BANK gestifteter Motorroller, ist das Turnier nicht nur sportlich attraktiv, sondern hat fast schon Stadtteilfestcharakter. „Wir sind schon ein wenig Stolz darauf, dass für die nächsten 2 -3 Wochen der SV Burgaltendorf Begegnungsstätte für Jung und Alt darstellt.“

Dabei muss sich der sportliche Wert des Turnieres nicht hinter dem Rahmenprogramm verstecken. Mittlerweile nehmen nicht mehr nur Mannschaften aus dem Südosten teil, es kommen Mannschaften aus Kettwig, Frintrop, Stoppenberg und Altenessen. Das Preisgeld beträgt insgesamt 6.000 €. Der Sieger, der am Sonntag, den 7. August, feststehen wird, darf mit einer Prämie von 2.400 € das in diesem Jahr höchste Siegergeld aller Essener Turniere mit nach Hause nehmen.


Dabei hofft Andre Wissel, seit Saisonbeginn hauptamtlicher Trainer des SVA, dass das Preisgeld in diesem Jahr nicht auf eine so lange Reise gehen muss. „Nachdem wir auch im letzten Jahr im Endspiel knapp an der in bestechender Frühform befindlichen Mannschaft von Al-Arz Libanon vor rund 1000 Zuschauern im Elfmeterschießen gescheitert sind, wollen wir diesmal den Pokal in Burgaltendorf behalten“, so Wissel. Aber nicht nur der Vorjahressieger wird versuchen, dies zu verhindern. Mit dem Gewinner des diesjährigen Kröger Cups, dem ESC Rellinghausen, tritt auch einer der Topfavoriten in Burgaltendorf an, um wieder als Turniersieger die nächste Siegprämie einstreichen zu können.

Wissel nahm auch zu den sportlichen Zielen des SVA Stellung. „Nach der aufregenden letzten Saison wollen wir frühzeitig Stabilität erzielen und so die beste mögliche Position erreichen. Erwarten Sie von mir jetzt keinen Tabellenplatz als Zielvorgabe, damit haben wir im letzten Jahr bereits schlechte Erfahrungen gemacht.“ Unterstützt wird Wissel dabei von Jörg Oswald, den neuen sportlichen Leiter an der Windmühle. Oswald, im der vergangenen Saison noch an der Linie für die Burgaltendorfer: „Wir haben einige erfahrene Spieler verloren, es gilt jetzt möglichst schnell eine Struktur in die Mannschaft zu bekommen und die jungen Spieler, die bereits am Ende der letzten Saison Ihr Können zeigen konnten, dazu zu bringen, noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Insgesamt ist mir nicht bange, denn mit der Unterstützung, die die Mannschaft in der schwierigen Phase der letzten Saison vom Verein und vor allem von den Fans erhalten hat, wird uns eine gute Platzierung gelingen.“

Es waren aber nicht nur sportliche Belange, zu denen Frank Heuer Stellung auf der Pressekonferenz nahm.“Der Fußball in Burgaltendorf leidet momentan an der nochmals verschobenen Entscheidung für eine neue Sportanlage in Burgaltendorf. Viele Mitglieder, die ehrenamtlich sehr viel Zeit für den Sportverein aufwenden, sind frustriert und enttäuscht“, so Heuer. Nachdem Anfang des Jahres die seit Jahrzehnten versprochene neue Sportanlage zunächst genehmigt wurde und die Sportler bereits imaginäre Bagger auffahren sahen, hat eine erneute Klage der Anwohner den Bau der neuen Anlage auf unbestimmte Zeit verschoben. „Für uns ein Schlag ins Gesicht, wir arbeiten seit Jahren in beengten Verhältnissen, keine Mannschaft hat für das Training das gesamte Spielfeld zur Verfügung und an Damen- oder Mädchenmannschaften ist aufgrund der zu geringen Umkleidekapazitäten nicht zu denken. Hatten wir vor 3 Jahren noch 17 Jugendmannschaften am Start, stehen für die nächste Saison nur noch 9 Mannschaften auf den Meldebögen“, bringt Heuer die Situation auf den Punkt. Noch aber gelingt es ihm trotz Frustration rund 50 Vereinsmitglieder für ehrenamtliche Arbeiten z.B zur Vorbereitung des GENO CUPS und die das Hauptturnier begleitenden Turniere, der STAUDER CUP für untere Herrenmannschaften und der ALLBAU CUP für die Alten Herren, zu motivieren. „Ob dies auch noch in 5 Jahren auf der veralteten Anlage der Fall sein wird, wage ich zu bezweifeln“, malt der 1. Vorsitzende ein düsteres Bild für die Zukunft. „Aber wir lassen uns nicht unterkriegen, wir haben nicht so lange darauf hin gearbeitet, das erfolgreichste Turnier in Essen mit dem GENO CUP aufzubauen, wir werden trotz widriger Umstände alles dafür tun, diese gute Position zu behalten“, vertraut Heuer auf den typischen Burgaltendorfer Kampfgeist.